Zum Inhalt springen

Traunsteiner Widerstand gegen München 2022

  • von

27.9.2013, aktualisiert 29.9.2013

Am 18.9.2013 fand in Traunstein das zweite Treffen der NOlympia-Gruppe Traunstein statt. Zu den Unterstützern zählen Bund Naturschutz, Bündnis 90/Die Grünen Traunstein, ÖDP Traunstein, lokale Umweltverbände und Initiativen wie der Verein zum Schutz der Saalforste und des Sonntagshorns, der Umweltverband Alztal und die BI “A8-Bürger setzen Grenzen”. Bis zum Bürgerentscheid am 10.11.2013 sind mehrere Veranstaltungen geplant. Die erste ist eine Demonstration am 27.9. um 8.30 vor dem Lndratsamt Traunstein, also kurz  vor dem Beginn der Kreistagssitzung, bei der endlich erste Fakten zur Bewerbung des Chiemgaus auf den Tisch kommen sollen.

Am Freitag, den 27.9.2013 um 9 Uhr fand in Traunstein vor dem Landratsamt eine Demonstration der Gegner von München 2022 statt. Sie trugen Transparente mit den Texten „Bei Olympia gibt es Gewinner und Verlierer. Gewinner ist wer? Verlierer ist die Natur“. „Kein Flächenverbrauch für Olympia“. „Nein Olympia im Chiemgau. Größenwahn stoppen“. „Demo-Organisator WalterLinner betonte, die verschiedenen Initiativen zwischen München, Garmisch-Partenkirchen und dem Chiemgau seien ‚breit aufgestellt‘. Er könne nur hoffen, dass man keine Spiele bekomme. ‚Der Größenwahn wird immer noch größer. Vernünftige Spiele werden wir nie kriegen'“ („Verlierer ist die Natur, in ovb-online 28.9.2013).

Pressemitteilung Traunsteiner Umweltgruppen, 27.9.2013:

Trotz Regenwetter demonstrierten viele besorgte Bürger des Landkreises gestern vor dem Landratsamt in Traunstein, während im Saal im Rahmen der Kreistagssitzung nähere Informationen zur geplanten Bewerbung des Chiemgaus als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele „München 2022“ bekanntgegeben wurden.

Viele Vereine, Gruppen und Parteien haben sich inzwischen zu einer „NOlympia-Initiative“ im Chiemgau zusammengeschlossen. Sie befürchten ein hohes finanzielles Risiko für die Kommunen, Flächenverbrauch, weitere Hotel- und Straßenbauten und negative ökologische Auswirkungen, sollten die Olympischen Spiele wirklich in der Chiemgau kommen. Auch die heimische Wirtschaft könnte kaum profitieren, da die Hauptsponsoren der Spiele wie McDonalds, Coca-Cola oder große Brauereien alleinige Rechte im Umfeld der Wettkampfstätten hätten.

Nolympia-TS-2013-09-27-x

Der Kreistag stimmte anschließend mit 40 zu 13 für die Bewerbung. In Ruhpolding sollen die Biathlon- und Langlaufwettbewerbe ausgetragen werden. In Inzell soll in der Eislaufhalle das internationale Medienzentrum eingerichtet werden und ein Olympisches Dorf mit 1700 Betten errichtet werden. Die Kosten der Bewerbung werden erstmals offiziell angegeben: „Insgesamt kostet die Bewerbung mit 29 Millionen Euro angegeben, zwei Drittel davon sollen über Sponsoreneinnahmen finanziert werden“ (Traunsteiner Kreistag stimmt für Bewerbung, in br.de 27.9.2013; Hervorhebung WZ).
Die Bewerbung München 2022 startet  mit der gleichen Sponsoren-Lüge wie die Bewerbung München 2018: Am Ende gab es hier Udes Zwangsverpflichtete – Unternehmen der öffentlichen Hand, welche mit Steuermitteln die – bislang nie abgerechneten – 33 Millionen Euro aufzubringen hatten, u. a. Lotto Bayern, Sparkasse München, Stadtwerke München, Flughafen München, Olympiapark GmbH, Messe München, Deutsche Bahn, Deutsche Post etc.
Die nächste Milchbubenrechnung: „Landrat Steinmaßl erklärte den Kreisräten, der Etat für die Bewerbung werde aus dem Traunsteiner Tourismusetat finanziert und würde somit keine weitere Belastung für den Haushalt bedeuten“ (Ebenda).

Weitere Veranstaltungen der Traunsteiner Gegner von München 2022:

15.10.13 , 20 Uhr
Gasthof Sailerkeller in Traunstein

Podiumsdiskussion : OlympJa – NOlympia
Pro und Contra zur Olympiabewerbung München 2022
Auf dem Podium:

  • Claus Pichler, BGM Ruhpolding
  • Alexander Reinmiedl, stell. Vors. Kreisjugendl. BSJ
  • Beate Rutkowski, Bund Naturschutz Traunstein
  • Gerhard Steinbacher, Inzeller Touristik GmbH

Moderation: Axel Effner, Journalist
Veranstalter: Forum Ökologie Traunstein

29.10.13, 19:30
Gasthof Schnitzlbaumer in Traunstein

Vortragsabend: Olympische Spiele im Chiemgau – Was erwartet uns?
Erfahrungen aus vier Olympiabewerbungen in Salzburg und München

  • Willi Rehberg, Finanzexperte und Olympiakritiker aus Salzburg
    Das IOC und die drei Bewerbungen Salzburg um die Olympischen Winterspiele 2006, 2010 und 2014″
  • Christian Hierneis, Bund Naturschutz München und NOlympia München
    „Olympische Winterspiele – die zwei Seiten der Medaille“

Einführung und Moderation Beate Rutkowski, Bund Naturschutz Traunstein
Veranstalter: Bund Naturschutz Traunstein