Just am Tage der Abgabe des Bid Books für die Bewerbung Münchens um die Olympischen Winterspiele 2018 blickt das Bündnis der Olympiagegner auf ein erfolgreiches erstes Jahr seit seiner Gründung am 11.01.2010 zurück. Der Grüne Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann, einer der Sprecher der Plattform „NOlympia“: „Unserem Bündnis ist es gelungen, seine Kritikpunkte an der Bewerbung einem breiten Publikum zu präsentieren. Sogar ausländische Medien haben über „NOlympia“ berichtet.“ Als wichtigste Erfolge verbucht Hartmann die Erhaltung des Grüngürtels in Garmisch-Partenkirchen und die Aufgabe des völlig ungeeigneten Austragungsortes Oberammergau. „Wichtig war auch, dass sich alle Grünen Parteigremien gegen die Bewerbung positioniert haben“, so Hartmann weiter. Bei der vom Bündnis gestarteten Unterschriftenaktion beteiligten sich darüber hinaus bereits mehr als 10.000 Bürger, und machen damit ihren Unmut über die Münchner Planungen deutlich. Hartmann: „Die jüngsten Umfragetiefs der Bewerbung im ARD-Deutschlandtrend und sogar im sportaffinen Aktuellen Sportstudio des ZDF, zeigen deutlich die berechtigte bundesweite Skepsis an den Münchner Plänen. Das IOC beobachtet die Stimmung in den Gastgeberländern sehr genau. Viele kritische Stimmen werden als Negativpunkt in die Bewertung des IOC eingehen. Pluralismus ist also eher unerwünscht.“
Zudem stelle die mangelnde Transparenz der Bewerbung einen weiteren Kritikpunkt dar: Selbst dem Landtagsabgeordneten Hartmann wurde die Einsicht in den Wirtschaftsplan der Gesellschaft verweigert. Viele zentrale Daten des Bewerbungskonzepts konnten der Öffentlichkeit nur über parlamentarischen Anfragen zugänglich gemacht werden. So wird das Bid Book erst einen Tag nach der Abgabe in englischer und französischer Sprache, nicht aber in einer deutschen Version veröffentlicht. Hartmann kritisiert: „Die Bevölkerung kann sich somit bestenfalls erst mit den Details der Bewerbung auseinandersetzen, wenn die Bewerbung schon längst abgegeben ist. Politische Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger scheint nicht erwünscht zu sein.“
Aber das Bündnis will nicht nur zurückblicken, sondern vor allem auch den Blick nach vorne richten, denn das Ziel bleibt, den Zuschlag Münchens für die Olympischen Winterspiele zu verhindern. Deshalb arbeitet “NOlympia” gerade daran, in den nächsten Tagen ein Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen zu starten.