Bei der IOC-Session 1959 in München wurden die Olympischen Sommerspiele 1964 entschieden. Tokio gewann, und die IOC-Mitglieder wurden bis zur Erschöpfung verführt, wie Andrew Jennings in Das OlympiaKartell berichtete. Ein Fünf-Sterne-Hotel bot elegante Prostituierte an. (Vgl. auch tagesspiegel.de 30.8.2010)
Die Wahl der Olympischen Sommerspiele 1972 soll ebenfalls unter Zuhilfenahme einschlägiger weiblicher Fachkräfte geschehen sein. (Suttner 15.2.2010) Auch bei der Bewerbung Amsterdam 1986 sollen IOC-Mitglieder mit Prostituierten bestochen worden sein.
In Baden-Baden wurde 1981 die Wahl der Olympischen Sommerspiele 1988 entschieden, die Seoul gewann: „Fünf Stewardessen von Korean Air und drei Miss Korea bildeten die Speerspitze des koreanischen Bewerbungsteams für die Abstimmung in Baden-Baden“ (Jennings 1996).
Bei der Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 1998 ließ Nagano eine Begleitung der IOC-Mitglieder durch Geishas in Yoshiaki Tsutsumis Luxushotels organisieren. (Mehnert 8.1.2010)
Bereits in Turin 2006 sollen die russischen Strategen für Sotschi 2014 zwei Bordelle gemietet haben, um im Vorfeld „wichtige Stimmengeber des IOC-Bereichs positiv auf die russische Bewerbung einzustimmen“ (Suttner 15.2.2010). In Guatemala-City 2007, wo die Wahl des Austragungsortes für die Olympischen Winterspiele 2014 stattfand, ließen die Russen 70 Tonnen Material nach Guatemala bringen, wo unter tropischer Sonne eine Eislauffläche aufgebaut wurde; auf der dem Eingang gegenüberliegenden Seite gab es für die IOC-Mitglieder „Kaviar, Tanz und nette Mädels“ (Kistner). Sotschi gewann überraschend.
Quellen:
Jennings, Andrew, Das Olympia-Kartell, Reinbek 1996
Kistner, Thomas
– Schaulaufen mit unerlaubten Hilfsmitteln, in sueddeutsche.de 5.7.2007
– So korrupt ist das IOC, in Cicero Juni 2008
Mehnert, Volker, Das lange Glück des Wasserkäfers im Strudel, in faz.net 8.1.2010
Nazi-Konzepte und ein Scheck der Bundesregierung, in tagespiegel.de 30.8.2010
Suttner, Jupp, Das olympische Bordell – und München 2018, in Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 15.2.2010