Die fünf Ringe sollen die fünf Kontinente repräsentieren und wurden 1920 eingeführt. Die Lieblingsthese des IOC-Vizepräsidenten > Thomas Bach lautet, dass die fünf Ringe weltweit bekannter seien als das christliche Kreuz (Weinreich 22.4.1997). Zumindest sind sie exklusives Eigentum des IOC. Der Gebrauch für kommerzielle Zwecke ist strikt untersagt. Genauer gesagt: untersagt für alle, die für die Nutzung nicht hohe Summen an das IOC zahlen.
Wenn dagegen bezahlt wird – und nur darum geht es –, handelt es sich anscheinend nicht mehr um eine kommerzielle Nutzung, vielmehr ist ein größerer bis größter Obolus an den Olymp und seine geldaffinen Olympioniken dann nur noch ein gefälliger Beitrag. 1999 schrieb das Time Magazine, dass schon zu dieser Zeit Sponsoren wie die Konzerne Coca-Cola, Visa und IBM etwa 50 Millionen US-Dollar für den Vier-Jahre-Zyklus zahlten. Und schon ist die kommerzielle Nutzung nicht mehr kommerziell, sondern legal.
Ab 1983 ließ Samaranch den Paralympics die Verwendung der Olympischen Ringe verbieten, um sie besser vermarkten zu können.
Die fünf Ringe sind vermutlich das weltweit am härtesten geschützte und vermarktete Symbol. Inzwischen sind sie selbst für Konzerne mit üblem Ruf kaufbar: nur eine Frage des Preises.
Jüngstes Beispiel: Der Chemiegigant > Dow Chemical, Produzent von Agent Orange und Napalm im Vietnam-Krieg kaufte 2001 die Chemiefirma Union Carbide, den Verursacher der Bhopal-Katastrophe und weigert sich seither, den Überlebenden weitere finanzielle Hilfestellung zu geben. Dow Chemical wird für die Periode 2012 bis 2022 mit 100 Millionen US-Dollar TOP-Sponsor des IOC.
Pecunia non olet – Geld stinkt nicht.
Quelle:
Weinreich, Jens, Da läuft eine Seifenoper ab, in Berliner Zeitung 22.4.1997